Annahmen zur Motivation des Menschen

„Was der Mensch ist, das ist er durch die Sache, die er zur seinen macht.“ (Karl Jaspers)

Was das Unternehmen oder die Organisation weiterbringt, ist die Motivation der Mitarbeitenden. Hier lege ich Ihnen eine Grundannahme zur Förderung der Motivation dar.

Ich arbeite mit der Motivationstheorie der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl und mit der personalen Weiterentwicklung nach Alfried Längle. Mit diesem Ansatz gehe ich davon aus, dass der Mensch einen „Willen zum Sinn“ (Frankl) hat. Der Mensch will etwas Sinnvolles tun. Dieses Sinnvolle liegt aber nicht etwa in ihm (z.B. in der Befriedigung von Trieben) sondern in einer Aufgabe, die er mit Freude und Hingabe ausüben kann. Dieser Sin kann nicht gegeben werden – er muss gefunden werden. Diese Tatsache hat Konsequenzen für die Führung von Mitarbeitenden. Damit Mitarbeitende den Sinn einer Massnahme erkennen können, braucht es deren Miteinbezug. Damit der Mensch zu einem sinnvollen Tun kommt, braucht es vier Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen sind die Grundbedürfnisse, die jeder Mensch in seinem Leben hat und darauf angewiesen ist, dass sie erfüllt werden.

Der Mensch hat ein Bedürfnis

  1. nach Halt und Sicherheit im Leben
  2. nach Beziehung und Wertigkeit für sein eigenes Leben,
  3. nach Wertschätzung und Beachtung für seine Einzigartigkeit
  4. nach einer Perspektive und einer dazu passenden Aufgabe, die ihm sinnvoll erscheint.

Diese Themen stellen grundlegende Motivationen dar. Wenn es in der Arbeit gelingt diese Bedürfnisse abzudecken, wird die Motivation der Mitarbeitende gefördert – was sich nur positiv auf die Produktivität auswirkt. Zugleich wird die Humanität gefördert, die wiederum die beste Prävention gegen Burnout und anderen Krankheiten ist.

Werte leben

Ein weiterer zentraler Aspekt sind die Werte. Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation verkörpert ganz bestimmte Werte. Auch die Mitarbeitenden haben ganz persönliche Werte. Werte sind immer mit Emotionen verknüpft und Emotionen sind der zentrale Kernpunkt der Motivation. Wenn die Mitarbeitenden ihre persönlichen Werte in den Werte des Unternehmens erkennen können und wenn die Mitarbeitenden die Unternehmenswerte mitprägen können, dann fördert das die Motivation erheblich.

Ausgleich zur Arbeit

Beim sinnorientierten Ansatz bei der Arbeit besteht die Gefahr, sich einseitig darauf auszurichten. Damit werden die positiven Effekte wieder zerstört. Neben der Arbeit braucht es einen Ausgleich im Sinne der Work-Life-Balance. Ganz wichtig ist, dass der Mensch genug Zeit für sich hat. Die 24-Stunden-Erreichbarkeit ist zu vermeiden.